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Philosophie

Befreites Musizieren

Der neue Zugang zur Musik mit der Erdklang-Flöte

Die Idee

Die Erdklangflöte entstand aus einem langgehegten Wunsch, ein Musikinstrument zu entwickeln, das den Zugang zum selber Musizieren entscheidend vereinfachen soll. Idealerweise sollte dies einerseits über ein möglichst einfach zu spielendes Instrument geschehen. Andererseits ist natürlich auch der persönliche Ausdruck des Spielers mitbestimmend. Man könnte vereinfacht sagen: zu Beginn trägt ein Instrument vielleicht 20 % zum musikalischen Gesamtausdruck bei, der Spieler muss sich die anderen 80% durch langjähriges Üben abverdienen. Bei der Erdklangflöte ist dieses Verhältnis etwa 50% Instrument, 50% Spieler. Dies will ausdrücken, dass die Erdklangflöte an sich schon einen großen Anteil an musikalischer Ausdruckskraft in sich birgt, welche sich normalerweise erst nach langjähriger Auseinandersetzung mit einem Instrument manifestiert. Gemeint ist nicht nur bloß ein schöner Klang, sondern auch das Timbre, eine Art "personifizierter", lebendiger Klang. Ähnlich einer Singstimme, die ja auch nicht nur Klang ist, sondern "Seele" hat.

Nachfolgend nun ein paar Gedanken über die musikalischen Zusammenhänge, welche zur Entstehung der Erdklangflöte geführt haben.


Der beschwerliche Weg zur Musik

Viele von uns haben bestimmt schon mal den Wunsch verspürt, selbst ein Musikinstrument zu spielen. Häufig ist es jedoch bloß beim Gedanken daran geblieben, oder ein angefangener Versuch wurde nach einiger Zeit wieder abgebrochen, weil die Hürden unüberwindbar schienen. Die Musik stellt uns jedoch keine Hürden in den Weg, wir selbst bauen uns unnötige Hindernisse, die uns den Zugang zur Musik erschweren. Aber auch für jemand der sich bereits entschlossen hat, den Weg des Musikers zu gehen, ist eine tiefergreifende musikalische Erfüllung nicht garantiert. Viele, wenn nicht alle Musiker, schwärmen von jener speziellen Erfahrung eines Konzertes, in dem alles "perfekt" gelaufen ist.

Eine häufige Aussage die hier zu hören ist: "traumhaft, es war wie wenn es durch mich gespielt hat", oder: "es war, wie wenn jemand anders durch mich gespielt hat und ich war Zuhörer meiner selbst".

Es sind jene höchsten Momente, nach denen ein Musiker ein Leben lang strebt (falls nicht Routine den musikalischen Alltag übernommen hat, wie das vielen Berufsmusikern widerfährt). Musik studieren, das bedeutet Jahre des täglich stundenlangen Übens, alleine am Instrument und später ev. auch im Ensemble. Dies ist aber erst die eine Hälfte. Umfangreiches theoretisches Wissen ist notwendig, um die musikalischen Zusammenhänge theoretisch zu verstehen. Dazu kommt das Erlernen des fehlerfreien Spiels ab Partitur (Noten), welches uns erst überhaupt ermöglichen soll, ein Musikinstrument vollkommen zu "beherrschen". Dann kommen die zahlreichen Prüfungen gegen Ende des Studiums, begleitet von allgegenwärtigen Unsicherheiten und Ängsten ob man es auch schaffen wird. Wenn man Pech hat und durchfällt, muss man sich wieder neu hocharbeiten.....Schöne Welt der Musik ! Viele haben Hemmungen überhaupt ein Instrument anzurühren, weil ihnen das Musizieren zu elitär erscheint. Andere haben schlechte Erfahrungen aus der Kindheit mitgenommen: der allzu strenge Klavierlehrer oder die unerbittliche Blockflötenlehrerin, den Zwang zum Notenbüffeln etc. Sowas prägt und blockiert natürlich später den Zugang zur Musik, auch wenn im Kern Musikalität vorhanden wäre.


Ein neuer Ansatz

Wie viel schöner wäre es doch, wenn man als Spieler musikalische Höhepunkte ohne dieses mühsame Abverdienen erreichen könnte. Daran glauben offenbar die Wenigsten. Das ist schade. Was hindert uns eigentlich daran, diesen "musikalischen Traum" direkt anzusteuern? Es ist vor allem das Leistungsdenken, dass uns denn Weg dorthin verbaut.

Drehen Sie das Ganze doch einfach mal um 180 Grad und betrachten Sie die Angelegenheit von der Gegenseite: Statt durch hartes Üben und Studieren den Weg dorthin zu schaufeln, könnte man doch auch versuchen alle jene Hindernisse zu umgehen, welche den Zugang zu dieser musikalischen Erlebnisfähigkeit versperren, die in allen von uns vorhanden ist. Nicht die Spieltechnik soll die Musik formen, sondern umgekehrt: die Musik formt die Handhabung des Instruments spielerisch. Ähnlich wie ein kleines Kind, das gehen und sprechen lernt („learning by doing) ohne darüber nachzudenken. Musik fängt schon beim ersten Ton an und nicht erst nach jahrelangem Üben! Wir lassen uns also von der Musik selbst führen. Unser eingeprägtes Leistungsdenken ist jedoch ständig besorgt um die Zukunft: “wieviel Jahre muss ich üben, bis ich das Instrument beherrsche?“ Man sollte sich vielmehr an dem erfreuen können, was man schon erreicht hat. Wenn man das kann, stellt man fest, dass schon in wenigen Tagen viel Fortschritt spielerisch „wie von selbst geschieht“. Der Weg sollte hier das Ziel sein.


Welches Instrument?

Ein einfach zugängliches Instrument unterstützt diese Vorgehensweise natürlich sehr. Nebst einer bequemen, ergonomischen Spielbarkeit steht hier nicht eine möglichst große Anzahl spielbarer Töne (Tonumfang) im Vordergrund, sondern die Ausdruckskraft der Töne. Ähnlich wie ein Sänger, der ja auch jeden einzelnen Ton seiner Stimme auskostet. Aber auch Virtuosität hat primär nichts zu tun mit musikalischer Ausdruckskraft. Ich habe schon viele Profi-Musiker erlebt, welche überhaupt nicht getragen (langsam) spielen können. Bei denen klingt das eher wie ein notwendiges Übel, ohne jegliche Kraft und Energie im Ton. Es scheint für sie wie ein lästiges Warten zu sein, bevor sie dann wieder "richtig zur Sache" gehen dürfen. Im virtuosen Spiel mag dann vielleicht Energie rüberkommen, aber vielleicht spiegelt sich hier eher die Energie des Körpereinsatzes wider, welcher virtuoses Spielen dem Musiker abverlangt. Das hat jedoch nichts mit musikalischer Ausdruckskraft zu tun. Weil eben heutzutage das Musizieren oft zu Leistungsbezogen angegangen wird, verliert man Wichtiges aus den Augen. Dabei kommen die inneren Werte zu kurz. Ein einzelner Ton mit Hingabe gespielt, bewirkt im Zuhörer (und im Spieler) viel mehr, als technisch perfekte, aber seelenlose Dudelei.

Wenn ein Instrument schon im vornherein eine musikalische Ausdruckskraft mitbringt ("beseelt“ ist), reichen schon wenige Töne um eine Atmosphäre zu kreieren, während man sich bei einem dünn klingenden Instrument stärker abmühen muss, um "eine Botschaft " an den Zuhörer zu vermitteln. Für das Erlernen des unbefangenen, freien Musizierens ist es zudem von großem Vorteil, wenn das gewählte Instrument nicht allzu bekannt und dadurch "vorbelastet" ist. D.h. eine Geige, Klavier, Blockflöte usw.. kennt jeder. Der Zuhörer weiß, wie diese Instrumente klingen "müssen", wenn sie "richtig" gespielt werden. Hier wird immer eine Messlatte angesetzt. Auch der Spieler muss sich dem unterordnen, (außer er ist ein sehr eigenständiger Individualist der sich nicht beirren lässt).

Dieses Eingeordnet-werden ist ein großes Hindernis für jemand, der eines dieser Instrumente unbefangen spielen möchte. Ein unbekanntes, neues Instrument kennt diese Barrieren nicht. Es ist sozusagen „unbelastet“ und steht uns zur freien Verfügung, die Musik „aus erster Hand“ neu zu entdecken, Ton für Ton. Dazu braucht es weder Noten, noch hat man eine musikalische Norm zu erfüllen.

Schon der erste gespielte Ton ist "offiziell". Man braucht sich selbst nicht zu vergleichen mit Spielern bekannter Instrumente. Es findet kein Wettbewerb mit anderen statt. Das sind ideale Voraussetzungen, um sich den freien Zugang zur Musik (zum Musizieren) zu erschließen. Nicht die Technik und das Wissen über die Musik soll uns führen, sondern die Musik selbst.

Wir müssen sich ihr aber öffnen können, damit sie uns den Weg zeigen kann. Die Schwierigkeit besteht also in erster Linie, jene Hindernisse zu umgehen (beseitigen kann man ja z.B.. Musiktheorie nicht, man kann sie nur umgehen), welche uns den direkten Zugang zur Musik versperren. Dies ist die eigentliche Schwierigkeit, nicht die Musik selbst.

Statt sich nur nach der Zukunft auszurichten ("wie lange muss ich üben bis ich das Instrument beherrsche"), sollte man sich vielmehr der Gegenwart widmen = "Der Weg ist das Ziel" , das ist für das befreite Musizieren Voraussetzung.

Nicht was uns noch fehlt sollte das Wichtigste sein, sondern wir sollten uns daran erfreuen, was wir schon können. Staunen, wie wir fast von selbst fähig geworden sind, uns auf dem Instrument auszudrücken, auf eine Art und Weise wie es vor kurzem noch unmöglich schien. Wenn man unbefangen ans Werk geht, reichen dazu schon ein paar wenige Töne eines wohlklingenden Instruments. Im einzelnen Ton steckt viel mehr als man glaubt. Ein paar Töne reichen aus um eine

schöne Atmosphäre zu kreieren, man könnte auch sagen: “jeder Ton ist ein Konzert“. Dies sind die musikalischen Betrachtungen, welche zur Entwicklung des Instruments Erdklang-Flöte geführt haben (der Name steht für voller, "erdiger" Klang).


Die Erdklangflöte

Der Werdegang dieser Flöte hat gut 20 Jahre gedauert. Das Haupt-Augenmerk galt uneingeschränkt der Kraft des Klanges und nicht einem möglichst großen Tonumfang. Das sind zwei verschiedene Ausrichtungen, welche sich in letzter Konsequenz in einer Flöte nicht zufriedenstellend vereinigen lassen. Einfach gesagt: entweder mehr Töne und Klangeinbußen in Kauf nehmen, oder weniger Töne, dafür eine größere Klangfülle.

Die Erdklangflöte ist ein ausschließlich für den "Wohlklang" geschaffenes Instrument.

Es weist einen rel. großen Rohrdurchmesser im Verhältnis zur Länge auf. Auch die Wandstärke und die Dichte des Materials (hier Holz) spielen eine wichtige Rolle. Ein großer Durchmesser und eine entsprechende Wandstärke bringen mehr Unterton-Anteile in den Klang. An dieser Stelle sollte auch erwähnt werden, dass das Material (auch Holz) bloß mit ca.10 % am Klang einer Flöte beteiligt ist. Die Konstruktion ist das Entscheidende.

Ein wichtiger Teil stellt der Klangerzeuger, das Mundstück dar. Ein "erhabener", voller Klang stellt spezielle Anforderungen an ein Mundstück, damit die großvolumigen Abmessungen des Flötenrohres klanglich auch voll ausgenutzt werden.

Im Verhältnis zu ihrer Klangtiefe ist die Erdklangflöte rel. kurz gebaut. Dies ist zum Einen bedingt durch den Rohrdurchmesser, zum Anderen durch die Konstruktion des Mundstücks (u. A. durch eine spezielle Anschrägung im Labiumbereich wird das Instrument in der Tonlage tiefer gehalten als man von seiner Größe erwarten würde). Die reichlich vorhandenen Unterton-Anteile steuern hier auch ihren Anteil bei. Ein kürzeres Instrument erlaubt auch eine ergonomischere Spielweise, d.h. kein Stress durch übermäßiges Fingerspreizen.

Dies bedeutet wieder ein Hindernis weniger auf dem Weg zum freien Musizieren !


In der Praxis

Auf Grund zahlreicher Rückmeldungen von Besitzer/Innen der Erdklangflöte darf abschließend gesagt werden, dass das Instrument seine an ihn gestellte Erwartungen zur grossen Zufriedenheit erfüllt. Die Erdklangflöte wird vielseitig eingesetzt, z.B. in pädagogischen Bereichen, für das Spielen in freier Natur, als Untermalung zu Lesungen von Geschichten und Märchen, für die Meditation, Therapie, Entspannung usw. und natürlich auch aus reiner Freude an Musik und Klang. Sie wird geschätzt von Leuten die noch nie ein Instrument gespielt haben, bis zu Profis und Musiklehrern (z.B. als "Gegenpol" zum notenabhängigen Musizieren).


Alf Jetzer Erdklangflöte
Ich danke für Ihr Interesse.
Alf Jetzer
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